In seiner Mitarbeiterinfo vom 20. Juni 2020 behauptet der
Arbeitgeber, dass es am 25. Mai eine Einigung zwischen GDL
und erixx gegeben habe. Das ist völliger Unsinn und entbehrt
jedweder Grundlage! Richtig ist, dass der Arbeitgeber an
diesem Tag das Scheitern der Verhandlungen erklärt hat!
In der kurz nach dieser Erklärung gefundenen Erkenntnis, die
GDL-Mitglieder bei erixx damit in einen Streik zu zwingen,
stellte der Arbeitgeber dann Überlegungen an, wie eine Lösung
aussehen könnte. Die GDL sagte zu, ihm Zeit zum Nachdenken einzuräumen und ihre Mitglieder noch nicht zu einem
Streik aufzurufen.
Als schließlich ein Ergebnis vorlag, hat die GDL-Tarifkommission es bewertet – und abgelehnt. Und warum? Die
Mitarbeiterinfo des Arbeitgebers erklärt auch das: Er will eine
„Gegenfinanzierung” der Forderungen! Meint er das etwa
ernst? Aus diesem Grund soll die GDL Ruhetagsregelungen
verschlechtern? Solche Verschlechterungen sparen nicht einen
müden Cent, erhöhen aber die Belastung des Zugpersonals
bei erixx. Erschwerend kommt hinzu, dass sie überhaupt nicht
notwendig sind, da es hier keinerlei Anwendungsschwierigkeiten gibt. Hier kann die Antwort also nur Nein lauten.
Es kommt einem so vor, als säße ein bockiges Kind auf der
anderen Seite des Verhandlungstisches. Wäre es so, könnte
man es zum Nachdenken einfach in sein Zimmer schicken.
Doch so einfach ist es bei Tarifverhandlungen leider nicht. Aber
vielleicht findet der Arbeitgeber ja Zeit zum Nachdenken, wenn
der Betrieb bei erixx ein paar Stunden ruht. Die Vorbereitungen
dazu laufen.
Die Wahl, die aus Sicht des Arbeitgebers jeder hat, hat auch
der Arbeitgeber selbst. Sie besteht darin, ein neues Angebot
vorzulegen – oder eben nicht. Welche Wahl die GDL-Mitglieder
im Zweifelsfall treffen, steht hingegen schon fest.