Verhandlungsauftakt mit der DB

GDL Logo FAIReint Voraus

Deutsche Bahn

Es ging nicht gerade zimperlich zu in der Auftaktverhandlung zwischen GDL und DB am 16. April 2021 in Berlin. Das Tarifeinheitsgesetz als Waffe gegen die GDL-Tarifverträge eingesetzt, GDL-Mitglieder unter Druck gesetzt, Tarifverträge falsch oder gar nicht angewendet – und das natürlich bewusst. Ganz klar, dass die GDL die Verhandlungen unter diesen Umständen nicht mit guter Laune eröffnet hat.

Nach dem Austausch grundsätzlicher Botschaften und der Erläuterung einiger GDL-Forderungen war das weitere Vorgehen Thema der Runde. Die GDL verlangte vom Arbeitgeber ein erstes Angebot und eine Stellungnahme zur Forderung nach Abschluss von Tarifverträgen für alle Arbeitnehmer im Kernbereich der Eisenbahn, wie Werkstätten, Netzinstandhaltung und Netzbetrieb (zum Beispiel Stellwerkspersonal, Rangierpersonal, Aufsichten).

Von Seiten des Arbeitgebers wurde zugesagt, im Rahmen der zweiten Verhandlungsrunde am 28. April 2021 in Berlin
Lösungsvorschläge für die GDL-Forderungen zu unterbreiten. Außerdem will er der GDL erläutern, wie hoch das Forderungsvolumen aus seiner Sicht ist. Der Presse hat er dazu schon mal mitgeteilt, dass es 62 Prozent seien und die GDL
zum „Forderungsweltmeister” gekürt. Den Titel nimmt die GDL gerne an. Er ist viel besser als „Kuschelweltmeister”,
den die DB ganz sicher an ihre Lieblingsgewerkschaft vergeben hat.

Tatsächlich ist das Forderungsvolumen der GDL hoch, wenngleich 62 Prozent natürlich polemischer Unsinn sind. Die GDL
hat aber auch aufgezeigt, woher ein Teil des Volumens zur Umsetzung der Forderungen kommen soll, nämlich durch
Deckelung der Vergütungen außertariflich bezahlter Führungskräfte, Verzicht auf deren Boni und Abbau von Milliardengräbern bei ausländischen und vor allem bahnfremden Beteiligungen. Sonderbar: Genau darüber wollte der Arbeitgeber aber nicht sprechen.

GDL-Aushang (pdf-Version)